Sonntag, 25. Februar 2024

Stoffspielereien - Blumig

Kaum zu glauben, dass es noch Winter sein soll. Draußen blüht und sprießt es schon als stünde Ostern schon vor der Tür. 
Umso besser passt das Spielethema "Blumig", ausgewählt von Ute 123-Nadelei, um sich wieder einem textilen Experiment zu widmen.
 
"Flower Power" war gefragt und ich da liege ich mit meinem Beitrag wohl richtig?!
 
Was aussieht wie die Klorollenhütchen von vor 50(?) Jahren ist tatsächlich ein Hut, den meine Tochter für sich und ihre Freundin bestellt hat. Anscheinend tragen ihre K-Pop Idole gerade solche Hüte und was liegt da näher, als sich auch einen häkeln zu lassen.
 
Ein Muster mit Häkelblümchen, auch Granny Squares genannt, wollte ich schon lange einmal machen, als Decke war mir das Projekt aber zu groß. Hier im Hut hält sich der Aufwand in Grenzen. Allerdings gab es nur Fotos und keine Anleitung, so dass ich beim Zusammensetzen der einzelnen Komponenten einigermaßen tüfteln musste.
 
Der Hut besteht aus einem runden Deckel, 5 Blumen im Hutteil und 7 Blumen in der Krempe. Die Blumen sind ca. 9x9cm groß, womit man am Ende einen Hutumfang von ca. 50cm erreicht. (Bei der ersten Testversion in gelb-orange für meine Tochter war ich vorsichtig und habe 6 und 8 Blumen genommen, was den ganzen Hut viel zu groß werden ließ.)


Nach den Farbvorgaben aus dem Foto waren schnell die 12 Blumen und der Deckel gehäkelt. Danach war Maschenzählen angesagt, um die 5 Blumen an den Deckel und dann die 7 Blumen an das Hutteil anzupassen und mit Überwendlingstich anzunähen.
 
Hier die Testversion, bei der ich auch die Krempe zunächst zu gerade angefügt habe. Gewünscht war ein welliger Rand, der auch gelang, indem ich "Zwickel" eingefügt habe.
 
 

Beim zweiten Hut ging dann alles viel schneller und auch die "Zwickel" sehen inzwischen etwas eleganter aus. Man lernt ja dazu bei diesen Experimenten.


 

Ich hoffe nun, die jungen Damen sind zufrieden und können wohl behütet das nächste Konzert besuchen. 
 
Das Thema "Blumig" ist damit bei mir noch nicht abgeschlossen. Bei der Durchsicht meiner "UVO" Kiste sind mir nämlich diese Geburtstagsblöcke in die Hände gefallen, die auch eine Vollendung, geplant als Tischdecke, verdient haben. 
Wenn das kein farbenfroher Frühling wird.
 
Vielen Dank an Ute für's Sammeln der heutigen Beiträge und auf ein Wiedersehen bei "XXS" im März.

 
Die Stoffspielereien

Bist du auch eine Stoffspielerin?

Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.

Machst du nächstes Mal mit?

Stoffspielerei-Termine 2024:

24.03.2024: „XXS“ bei made with Blümchen

28.04.2024: „Papier küsst Stoff“ bei feuerwerk by KaZe

26.05.2024: „naturinspirierte Texturen“ bei Stoffnotizen

30.06.2024: „Griechenland“ bei Siebensachen zum Selbermachen

Juli und August: Sommerpause

29.09.2024: „Naturfasern verarbeiten, mit Naturfarben färben“ bei Petersilie und Co

27.10.2024: „dreidimensional/skulptural“ bei zwisch-en-durch

24.11.2024: „zweiseitig-vielseitig“ bei Tyche

Dezember: Winterpause

 

Sonntag, 28. Januar 2024

Stoffspielereien - (schräge) Textile Schalen

 Willkommen im neuen Stoffspielereien-Jahr!
 
In gewohnter Tradition treffen wir uns am letzten Sonntag im Monat auch in 2024 wieder auf den vielfältigen Blogs zu einem Austausch unserer Erfahrungen und Entdeckungen mit den Stoffspielereien. 
Angeregt hat, und sammeln wird, heute Gabriele von Langer Faden alle feinen Werke, die uns zum Theme: Textile Schalen eingefallen oder unter die Finger gekommen sind.
 

Schalen sind eine Form zwischen Teller, die weit und flach sind, und Schüsseln, als hohe und nach oben enge Form. Darauf wollte ich achten.

Bei der Planung dafür, sind verschiedene Ideen aufgeploppt, die alle damit zu tun haben, meine Restekisten zu lüften und zu erleichtern. Das wird ein durchgehender Faden in diesem Jahr sein: Bestände zu sichten und zuerst alles zu nutzen, was sich schon im Haus befindet. Mag sein, dass mir die Textilwirtschaft dann böse ist, aber ich trage gerne dazu bei, dass unsere Ressourcen auch vollständig genutzt und nicht sinnlos "verbrannt" werden.

Die erste Art der Resteverwertung-in-Schalen kommt aus der Leinenkiste.
 
 
Ich habe meine Projektschnipsel quasi in Schale geworfen und versucht, einen neue Schale daraus zu nähen. Als Formgeber diente mir eine Keramikschale, auf der ich meine Streifen und Stückchen überlagernd mittels Sprühkleber fixiert habe.
 

Noch mit der Schale drunter als "Stütze" folgten Stabilisierungsstiche entlang der Form, sodass ich danach die Schale mit ringförmigen Zierstichen verfestigen und verzieren konnte. Eine Art Versteifung im Boro-Stil schwebte mir vor.
 
 
Als Garn hat sich selbst gefärbtes Häkelgarn bewährt, für den Rand habe ich eine Kordel unterlegt, die Streifen drumherum gelegt und festgenäht.



 
Insgesamt ist die Schale etwa kuchentellergroß, etwas schräg und leider nicht so stabil geworden, wie ich gedacht hatte. Wahrscheinlich hätte ich noch mehr Lagen Leinen übereinanderlegen müssen, was dann aber das Nähen erschwert hätte. In meiner Leinenkiste ist noch genügend Material für einen weiteren Versuch.
 
Wo ich schonmal dabei war, habe ich dann auch gleich mein Sammelglas mit "zu-dünn-zum-nähen-Streifen" geplündert und eine "coiled basket weaving" Technik probiert, auf deutsch etwa: Kordelweben. 
Dabei wickelt man ein Material, Gräser, Bast oder eben auch Stoff, um einen Strang oder eine Kordel und bildet so durch spiralenförmige Lagen einen Schale oder einen Korb. 
 

Dabei gibt es verschiedene Ausführungsmöglichkeiten, wie man die einzelnen Stränge miteinander verbinden kann.
Bei meinen ersten beiden Schalen, blau und rot, habe ich die Kordel zweimal umwickelt und dann den Streifen durch die tiefer liegende Runde gestochen bzw. mit der Häklenadel durchgezogen. Dieser Streifen geht dann über zwei Lagen und sieht aus wie eine tiefergestochene Masche beim Stricken.
 
 
Das macht man dann solange, bis die gewünschte Höhe erreicht ist. Die Kordel habe ich immer wieder verlängert (auch das waren Reststücke und später habe ich auch alte Schnürsenkel verwendet) d.h. angenäht und auch die Streifen habe ich erst nach und nach verlängert, da sich die kürzeren Stücke von etwa 40cm leichter immer wieder durch die Lücken ziehen ließen. Es war eine entspannte Handarbeit, die sich gut am Abend auf dem Sofa machen ließ.

Die Endgröße dieser Schalen ist 15cm bzw. 10cm Durchmesser

Bei der grünen Schale rechts habe ich statt Streifen mit offenen Kanten meine alten,
von Applikationen übrig gebliebenen, verstürzten Bänder  aufgebraucht, sie heißen wohl "Röllchen".
 
Der Vorteil ist, dass die Kanten nicht fransen beim Durchziehen und man so eine glattere Optik bekommt. Beim Wickeln habe ich hier die "8-er Methode" angewandt, d.h. der Streifen wird in einer Art 8 einmal oben und einmal unten um die Kordel und die untere Lage gelegt und damit jedesmal mit der darunterliegenden Lage verbunden. Schwer zu erklären, aber es sieht ungefähr so aus:
 
grau ist die Kordel, blau ist der Streifen

 


Irgendwie hat das Weben einen sehr entspannenden Effekt und macht Lust auf mehr. 
Material ist noch genug vorhanden!
Die Schalen werden wahrscheinlich an Ostern sehr nützlich sein, oder auch als kleines Gastgeschenk mit einer süßen Füllung.

Danke an Gabriele für diese neue Entdeckung und für das Sammeln der heutigen Beiträge hier:
Stoffspielreien Schalen.

Im nächsten Monat geht es um: Blumiges und damit verabschiede ich mich auch für heute.
 

 
  
Die Stoffspielereien

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Stoffspielerei-Termine 2024:

25.02.2024: „Blumig“ bei 123-nadelei

24.03.2024: „XXS“ bei made with Blümchen

28.04.2024: „Papier küsst Stoff“ bei feuerwerk by KaZe

26.05.2024: „naturinspirierte Texturen“ bei Stoffnotizen

30.06.2024: „Griechenland“ bei Siebensachen zum Selbermachen

Juli und August: Sommerpause

29.09.2024: „Naturfasern verarbeiten, mit Naturfarben färben“ bei Petersilie und Co

27.10.2024: „dreidimensional/skulptural“ bei zwisch-en-durch

24.11.2024: „zweiseitig-vielseitig“ bei Tyche

Dezember: Winterpause

 

Sonntag, 26. November 2023

Stoffspielereien - Schneeflocken



Der November kommt inzwischen einigermaßen kühl daher und für Einzelne gab es auch schon Schnee. Hier bei den Stoffspielereien hat Kerstin von Stoffnotizen nach trockenen, textilen "Schneeflocken" gefragt und diesem Aufruf komme ich gerne nach.

 
Bei meiner Umsetzung greife ich auf verschiedene Anregungen zurück.
Vor Jahren schon hat meine Freundin darüber geforscht, wie Schneeflocken eigentlich aussehen und in Schweden eine ganze Menge mit dem Mikroskop eingefangen und daraus eine Weihnachtskarte gemacht. 
 

Das passt gut zu einer meiner eigenen Notiz von 2016, bei der man sieht, dass Schneekristalle zwar auf einem Sechseck beruhen, allerdings ganz unterschiedliche Formen daraus entstehen können: Nadelformen, dreieckige Formen, farnartige Formen und nicht zuletzt die Sternformen, die wir stereotypisch mit Schneeflocken verbinden.
 
Und dann bin ich auf der Inspirationswebseite http://www.SnowCrystals.com , die Kerstin genannt hat, auf ganz tolle Bilder gestoßen, die meine textile Stoffspielereien in Gang gesetzt haben.
 
Ich wollte gerne Untersetzer aus Jeansstoff machen.
Mein Grundstoff ist dunkler Jeansstoff, dem als Rasterhilfe ein 60° Vlies hinterklebt und in den Symmetrieachsen aufgenäht ist (diese Nähte habe ich später wieder herausgetrennt). Das eigene Muster habe ich an den Eckpunkten grob mit einem wasserlöslichen Stift (Stabillo All) markiert und dann mit einem Baumwollgarn frei drauflosgestickt..

 
 
So entstanden drei sehr abstrakt wirkende Sechsecke, die man nicht auf den ersten Blick als Schneeflocken identifizieren würde (No.3 sieht man auf dem Gesamtbild).

 
Schließlich wollte ich doch noch eine Sternenform entwerfen, wobei ich meine Zweifel hatte, ob die bisherige Sticktechnik sich für diese filigranen Äste eignen würde.
Ich dachte, ich könnte einen Stempel schnitzen oder eine Schablone schneiden, was ich dann auch ausprobiert habe. Die Flocke habe ich probeweise auf Jeans und einen gechinzten Stoff gedruckt.
 

Ein Sternenelement habe ich ausgeschnitten und zusätzlich bestickt. Ich finde das Ergebnis aber eher plump im Gegensatz zum unbearbeiteten Druck.

Alle Sechsecke habe ich ich dann mit grauem Filz hinterlegt, drei mal an den Außenkanten umsteppt und offenkantig abgeschnitten. Nun können sie mir als Untersetzer den winterlichen Kaffeetisch verzieren.
 
 
Eine andere Endverarbeitung habe ich früher schon mit anderen Schneeflocken ausprobiert: Knöpfe aufnähen und die Flocken in ein kleines Täschchen verwandeln.



 
Diese Stoffspielerei hat wieder einmal meinen Horizont erweitert und ich bin froh für diese Anregung, die ich ohne die Stoffspielereien-Gruppe sicher nicht so konzentriert angegangen wäre. Im Rückblick auf 2023 sind so viele Projekte in die Umsetzung gekommen und lange gehegte "Schätzchen" haben eine neue Bestimmung erfahren. Das möchte ich nicht missen.

Danke an die Gastgeberin von heute für's Sammeln der Ideen und Beiträge. Schaut mal rein bei Stoffnotizen!
 
Auch nächstes Jahr gibt es wieder Themen und Ideen für neue Kreationen, die madewith blümchen für uns organisiert hat.
 

Die Stoffspielereien

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28.01.2024: „Textile Schalen“ bei langer Faden

25.02.2024: „Blumig“ bei 123-nadelei

24.03.2024: „XXS“ bei made with Blümchen

28.04.2024: „Papier küsst Stoff“ bei feuerwerk by KaZe

26.05.2024: „naturinspirierte Texturen“ bei Stoffnotizen

30.06.2024: „Griechenland“ bei Siebensachen zum Selbermachen

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24.11.2024: „zweiseitig-vielseitig“ bei Tyche

Dezember: Winterpause

 

Sonntag, 29. Oktober 2023

Stoffspielereien - Mosaik / Bruchstücke

Herzlich willkommen zu den Stoffspielereien im Oktober!
Heute habe ich die Ehre, Gastgeberin zu sein und alle Beiträge zum Thema "Mosaik" zu sammeln.

Aus eigener Praxis kann ich nun sagen: aller Anfang ist schwer!, auch wenn die Inspiration so leichtfüßig und kleinteilig daher kommt. Deshalb bin ich gespannt, aus was meine Mitspielerinnen ihre Werke gezaubert haben. 
Gleichzeitig machen wir eine spannende Reise durch verschiedene Kulturen.
  • Tyche hat sich von Spitzen-Bruchstücken und ornamentalen Seidenkrawatten persisch inspirieren lassen

  •  Gabi von madewithblümchen stichelt heute fleißig an einem glitzerndem Perlenmosaik
  •  Kerstin hat sich an einen mailändischen (akuraten) Lorbeerzweig getraut
  •  Gabriele appliziert Restestücke von Hand und knüpft an das letzte Thema an
  • Sabine von petersilie&Co ging mit Häkelmosaik an den Start und in die Eskalation (im besten Sinne)
  • Beate führt uns nach Griechenland ins Land der mathematischen "Bruchstücke"
  • bimbambuki stellt in einem Miniquilt zwei Impro-Flächenmosaike gegenüber
  • Ute (123 Nadelei) schaut mit uns durch's Buntglas-Mosaikfenster
  • merlecolibri nimmt uns mit auf einen herbstlichen Spaziergang, gekleidet in farbenfrohen Collagen-Mosaik T-Shirts
  •  
Mosaike sind in der Regel aus harten Materialien, die in kleine Stücke gebrochen werden (können) und in eine Verbundmasse eingelegt werden.Um Mosaike aus textilen Materialien herstellen zu können, bedarf es einiger "Anpassungen", wie ich im Verlauf meiner Spielerei festgestellt habe.
 

Als Mosaikmaterial habe ich in meine Applikationskiste gegriffen, in der ich Stoffstücke aller Art von früheren Projekten sammle, die bereits mit Klebevlies hinterbügelt sind. So kann ich mit "offenen Kanten" arbeiten, ohne dass die Kanten stofftypisch ausfransen.
 
Die Form der Mosaikstücke wird dann von der "Schnittführung" bestimmt, ist also nicht zu zufällig, wie beim Brechen der Glasmosaike. Ich habe meist aus Streifen eher rechtwinklige Teilchen geschnitten, später aber auch versucht, nicht nur vier- sondern auch vieleckig mit der Schere zu schneiden. Auch alte Bogenstücke eignen sich gut für Mosaikteile.
 
Als Verbundmaterial bleiben einerseits Nahtlinien in gewissen Breiten. Da die Mosaikteile jedoch ungleichmäßige Zuschnitte haben, bedeutet das Ausfüllen der Lücken einen enormen Stichaufwand.
Andererseits kann man den Hintergrundstoff als quasi "Mörtel" durchscheinen lassen, was meine Lösung war.
 
Beim Entwurf kann man sich entweder von einer Gestaltform leiten lassen und dann die Zwischenflächen im Hintergrund füllen, oder eine Form umranden und dann die Innenflächen ausfüllen.
Ich habe mich bei meinen Spielereien von der Form leiten lassen und zeige hier die Fortschrittsbilder der beiden Bilder.
 
Das Blumenbild ist eher traditionell, frohe (herbstliche) Farben auf grauem Hintergundstoff.



Die Blütenblätter sind zufällig angeordnet, die weißen Blütenmitten verbinden die Einzelblüten optisch.

 
Neue Teile mussten zugeschnitten werden für den Himmel als Hintergund, eine Pinzette tat in diesem Stadium gute Dienste.
 


Am Ende kam noch eine Art Mauer dazu, wobei die Teile eher länglich geschnitten sind und waagrecht angeordnet. Die Ränder um die Blumenköpfe habe ich individuell angepasst, um schließlich doch einen rechteckigen Rahmen zu bekommen.
 


 

Bei meiner zweiten Spielerei hat mein 6-jähriger Enkel mitgeholfen. 
Die Grundbausteine waren zunächst sehr lose platziert und ich konnte mit der Ausrichtung spielen.



Ich sah ein Pferd oder einen Torbogen, er sah im 180° gedrehten Teil ein Schiff, was wir dann gemeinsam weiterentwickelt haben.

 
Ergänzt durch Wasser und pinke Akzente (seine Idee) schwamm es bald über meinen Arbeitstisch. Die Teile waren schnell festgebügelt.
 
 
Dann musste doch noch ein Entwurfspapier darüber, um die weiteren Schichten zu planen. 
Und hier beschloss ich auch, mich von der traditionellen, flächenfüllenden Mosaikarbeit zu verabschieden und die nächsten Flächen mit  "textilem" Handwerk zu kombinieren. 
Ich wollte gerne unterschiedliche Texturen und Oberflächen einbauen, was mir bei meinen Inspirationsmosaiken so gut gefallen hatte.
 
 
Den Himmel über dem Schiff habe ich nur von Hand gestickt (die Querstriche dann auch weggelassen) und im Wasser schon mal ein paar Knöpfe drapiert, die meine Schaumkronen und Wassertropfen symbolisieren können.


Als "Wolken" dienten kleine Stücke einer Mullwindel, die nun wunderbar flockig am Himmel entlangschweben.

 
Diese "moderne" Interpretation von Mosaik hat mir viel Spaß gemacht und wahrscheinlich werde ich beide Bilder auf einen Rahmen ziehen.

Mein Fazit dieser Spielerei ist: es ist möglich, auch mit textilen Materialien ein Gefühl von Mosaik zu erzeugen. Es liegt noch viel Potential in dieser Technik (und meine Applikationskiste ist immer noch voll).

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und wir haben noch einen Termin in dieser Runde, bevor die neuen Ideen für 2024 veröffentlicht werden. Wir sind gespannt.
 
Danke hier auch wieder an Gabriele (madewithblümchen), die unermüdlich im Hintergrund die Fäden zieht und die Webseite https://stoffspielereien.net/ mit unseren Beiträgen füttert.

Die Stoffspielerei-Termine 2023

(Die alten Beiträge der vergangenen Jahre findet man übrigens unter https://stoffspielereien.net/)
 

Die Stoffspielereien

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